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Arme Reiche

Projekt

Ob Bezos oder Musk, ob Zeitungsverlag oder Waffenhersteller: Reiche und Konzerne müssen sich nicht für die Machenschaften rechtfertigen, mit denen sie ihr Vermögen aufgebaut haben. Im Gegenteil: Sie werden respektiert und als Vorbild gefeiert. Sie verkörpern eine heuchlerische neoliberale Ideologie, die behauptet, dass die Arbeitsleistung darüber entscheidet, wo mensch in dieser Gesellschaft steht. Doch Reichtum kann nur durch Armut existieren. Der kleine Teil der Menschen der Welt, der nur von seinem Besitz lebt, baut eben diesen Besitz auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung auf. Wir erarbeiten den Mehrwert, den sie sich aneignen – wir erarbeiten ihn in ihren Fabriken, ihren Wohnungen, ihren Supermärkten, in ihren Agenturen. Die Besitzenden, die Reichen, die Bonzen, handeln nicht aus Boshaftigkeit, sie vertreten schlicht ihre Klasseninteressen. Die logische Konsequenz daraus ist: Immer größer werdender Reichtum neben immer größerer Armut und eine völlig ausgehöhlte Demokratie.

Erst in einer klassenlosen Gesellschaft, in der der Besitz demokratisiert ist, kann ein gutes Leben für alle garantiert werden.

«Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.» — Bertolt Brecht [^Brecht, Bertholt. Hauspostille. Berlin: Propyläen Verlag, 1927]

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