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Zirkuläres Irresein

Carmen Vierbacher

«Zirkläres Irresein» ist ein Buch, das fragmentarische Texte des französischen Schriftstellers und Dadaisten Henri Michaux enthält. Seine Schriften entstehen, als er sich selbst als ein «Fall von zirkulärem Irresein» sieht.  Gequält von seiner nie enden wollenden inneren Rastlosigkeit, beschreibt er Städte, die auseinander brechen und erzählt von Riesen, die sich verstümmeln. Er fühlt sich «gleichzeitig träge, schlaff und unter Druck, nervös». Mal sieht er sich als «Skifahrer am Boden eines Brunnens», mal als «Wort, das mit der Geschwindigkeit des Gedankens voranzukommen sucht.»   Anfangs werden die Leser*innen nur leicht irritiert, der Satzspiegel beginnt zu tanzen, die Zeilen nehmen anfangs kaum wahrnehmbare Wellenformen an. Später zerfällt die gesamte Konstruktion des Textes. Bedruckte Folien, die auf Texten liegen und von den Leser*innen verschoben werden, irritieren durch Transparenz und Überlagerung.