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Crossing Circles

Prof. Heike Grebin

Daniel Schröder

Andreas Trogisch

Die Signale der Ampelschaltung auf dem Potsdamer Platz in Berlin beeinflussen den visuellen und akustischen Rhythmus der Installation ‹Crossing Circles›. 1924 stand hier, auf dem damals verkehrsreichsten Platz in Europa, die erste Ampel Deutschlands. Das unbändige Leben der Großstadt wird durch modernste Technik reguliert.
 
Die Ampel wird im wahrsten Sinne zu einer ‹Lichtgestalt› der Moderne. Und sie ist ein früher Protagonist, ein Pionier in der gerade sehr aktuellen Erzählung über die Hassliebe von Mensch und Maschine – der Regulierung des gesellschaftlichen Lebens durch Technik – als Verheißung, Alltag, aber auch als Fluch des Fortschritts. 
 
‹Crossing Circles› transformiert die Daten der ‹Lichtsignalanlage Potsdamer Straße/Ebertstraße/Stresemannstraße›, wie sie korrekt heißt, in ein audiovisuelles Erlebnis, das nur noch entfernt seinen Ursprung und damit konkrete Informationen preisgibt, dafür aber zum Spielen – «einer zwanglosen komplexen Betätigung, bei der der Lustgewinn im Vordergrund steht» (openthesaurus.de)  – einlädt.
 
Das Design zitiert bewusst nicht die sphärischen Dimensionen digitaler Ästhetiken, sondern die zweidimensionalen, fein komponierten Arbeiten der Grafikdesigner und Künstler der Nachkriegsmoderne wie Karl Gerstner, Herbert W. Kapitzki oder Anton Stankowski, die die Aufgaben des Designers mit denen des Ingenieurs verglichen: «Überall dort, wo Entwicklungs- und Herstellungsprozesse zu einem Endzustand geführt werden sollen und mehrere Elemente und Anordnungsmöglichkeiten vorhanden sind, kann von Programmen gesprochen werden.»

Technik

p5.js, open frameworks