EXPO. Session 2 \ Konstruierte Schriftbilder
Inspiriert durch die Künstler Sol LeWitt und Vera Molnár wurde in diesem Experiment das lateinische Schriftsystem durch ein anderes grafisches System, bestehend aus der Kombination von Linien in einem Quadrat, ersetzt. Durch das Quadrat wird ein Raport (ein sich wiederholendes Muster) ermöglicht: die Endpunkte der Linien können aufeinander treffen und so ein Schriftbild generieren. Bei dem vom mir gewählten System habe ich 36 Kombinationsmöglichkeiten der Linien entdeckt. Da ich jedoch nur 30 für mein Schrift-System benötige, musste ich sechs Möglichkeiten aus dem System streichen.
Wird nun ein Text in dieser Schrift gesetzt, entsteht ein Teppich aus Linien und Formen. Gerade weil es nicht leserlich und verständlich ist, wird allein das grafische Bild betrachtet. Wir entdecken neue Formen und Zeichen – es entstehen konstruierte Schriftbilder. Ob zentrierter, links- oder rechtbündiger Satz, große oder kleine Schriftgrößen, wiederholte Wörter, ganze Sätze oder umfangreiche Texte, spielerisch können immer neue Muster und Konstrukte oder komplexe Gebilde erstellt werden.
Die durch den Text entstandenen Flächen und Formen laden zum Füllen mit Farbe ein. Sie offenbaren einen weiteren interessanten Blick auf das konstruierte Schriftbild. In der vorher flachen, zweidimensionalen Ansicht öffnen sich durch die Linien und Flächen perspektivische Gebilde und kreieren räumliche Eindrücke. In einem weiteren Bearbeitungsschritt können die architektonischen Gebilde zu dreidimensionalen Wolkenkratzern heranwachsen.
Technik
Glyphs, Indesign, Illustrator