Nostalgie nach Future – Visionen über virtuelle Publikationen in postfuturistischen Zeiten
Zukunft war lange ein Wort, das wie ein Versprechen, wie ein Geheimnis klang. Ein Universum der Möglichkeiten, das es nur zu erreichen galt. Eine Bachelorthesis über unsere Generation als eine postfuturistische, auf der Suche nach der Ästhetik von Zukunft und ihrem Gestaltungsmoment. Melanie Schwarz analysiert in ihrer Arbeit, wie Bilder und Produkte der Zukunft zu einem Klischee und Zukunft selbst zu einem Kitsch werden konnte. Dabei untersucht sie die Gestaltungsmuster des Futurismus und hinterfragt deren Überdauern und deren Gültigkeit im Jahr 2020 im Hinblick auf Lebensrealitäten wie den Klimawandel und die Postwachstumsökonomie. Sie stellt dem Zukunftsdrang der Futuristen die Perspektivsuche der eigenen Generation gegenüber und beurteilt den Hang zur Nostalgie im digitalen Grafikdesign als logische Schlussfolgerung unserer Zeit. Im Stil der Science-Fiction fragt sie, was wäre, wenn Publikation virtuell werden würde und entwirft eine Zukunftsvision über das schwindende Printmedium. Dabei schafft sie neue Medienrealitäten, entdeckt ungewöhnliche typografische Räume und übernimmt in diese historische Techniken des Buchdrucks. Am Ende ist klar: In der Zukunft war alles besser, sogar die Bilder und Visionen werden es gewesen sein.