Weltentwerfen mit Kommunikationsdesign?
Entwicklung einer kritisch-reflektierten Haltung gegenüber dem eigenen Designschaffen
In meiner Bachelorarbeit geht es um die Auseinandersetzung und Einsicht zur Komplexität von Designentscheidungen und der eigenen gestalterischen Haltung sowie deren Folgen, Bedingtheiten und Einflüsse auf die eigenen Umwelt. Mithilfe von Designtheorie versuche ich das eigene gestalterische Handeln — und dessen Folgen — in seine vielschichtigen Kontexte einzuordnen und aufzuzeigen. Wie eng sind die persönlichen, gestalterischen Überzeugungen und das daraus resultierende Designverständnis mit ökologischen, ökonomischen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen verknüpft?
Durch diesen Diskurs lässt sich, so meine Annahme, eine kritisch-reflektierte Haltung gegenüber dem eigenen Designschaffen herleiten und ein beginnendes Bewusstsein über Komplexität, Werte und Normen, Verantwortung, Fehlerkultur, Kollaboration und Dialog schaffen.
Ist Kommunikationsdesign überhaupt noch zukunftsweisend für die Bedürfnisse der Gesellschaft uns uns Designer:innen von morgen? Kann ich als Kommunikationsdesignerin die Welt, in der ich mich aktiv befinde und die mich persönlich umgibt — wie es Friedrich von Borries in seinem Buch «Weltentwerfen — eine politische Designtheorie» eröffnet — mit-, wenn nicht sogar umgestalten und hätte ich dies nicht schon längst tun können oder sollen? Was müsse ich alles beachten? Ist es möglich oder unmöglich auf alles zu achten? Ist Reduktion und Vereinfachung die bessere Wahl oder sollte ich mich der Komplexität stellen?
Die gewonnen Erkenntnisse zu teilen und diese anderen zugänglich zu machen, standen im Zentrum meiner praktischen Arbeit. Ich entwickelte einen Prototypen eines Wissenspool — eine Art Designkanon — welcher Umfang meiner Überlegungen, deren Vielschichtigen Verknüpfungen und die Verbindungen von ausgewählten Designspezifischen Akteur:innen und Informationen visualisiert, dokumentiert und einen Wissenstransfer ermöglicht. Dieser Kanon soll sich in stetiger Weiterentwicklung befinden und durch die Zusammenarbeit weitere Akteur:innen wachsen. Die Überlegungen reichen bis hin zu einer Verwendung in der Bildung, um an die Designtheorie heranzuführen und designspezifische Verknüpfungen verständlich und sichtbar zu machen.
Neben den Verbindungslinien können weitere Informationen übermittelt werden. Informationsblöcke — ähnlich wie Karteikarten — werden sichtbar und enthalten weitere Inhalte, Links zu Literatur oder Onlinequellen, durch die weitere Recherchen möglich sind.
Technik
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