Herbert W. Kapitzki war ein deutscher Grafikdesigner. Er studierte unter anderem bei Willi Baumeister. Er war Dozent für visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung Ulm und Professor an der Hochschule für bildende Künste, der heutigen Universität der Künste in Berlin.
Kapitzki gehörte zu der Generation junger Gestalter, die sich unter dem Eindruck ihrer Kriegserfahrungen ihrer Chance und Aufgabe bewusst waren, eine moderne demokratische Gesellschaft mitzugestalten. Inspiriert von Willi Baumeister, für den in „Gestaltung […] immer ein ganzheitlicher kommunikativer Vorgang (war), der die ihm aufgegebenen Funktionen zu erfüllen hat“1 versuchte Kapitzki, visuell-künstlerische Gestaltungsprinzipien in einen systematischen Entwurfsprozess zu übertragen.
Er widmete sich der Untersuchung und Entwicklung flexibler visueller Systeme. Sein 1980 erschienenes Buch ‚Programmiertes Gestalten – Grundlagen für die Visualisierung mit Zeichen‘ wurde zu einem Lehrbuch, dessen schöpferische Klarheit und Systematik beeinduckt: „Mit Hilfe von elementaren Zeichenbildungen und determinierten Wiederholungen von Motiven werden Zeichenstrukturen (Superzeichen) entwickelt; die Weiterführung bis hin zum Zeichen an sich verdeutlicht die Arbeitsschritte, die für eine konzeptionelle Gestaltungsoperation notwendig sind.“2