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Gruppenbilder in Berlin

Berlin

31. Okt 2019 – 02. Nov 2019

Im dem Kurs ‹Gruppenbild. Emphatisches Grafikdesign› wollten wir Daten emotional erfahrbar machen und damit eine Basis für Selbstreflektion und Empathie schaffen. Um verschiedene Aspekte des Verhältnisses von Daten und Design zu beleuchten, haben wir in Berlin verschiedene Studios  besucht und Gäste in unser ‹Hauptstadtstudio› im Spreefeld eingeladen. Alle arbeiten sie mit und über Daten und haben doch sehr unterschiedliche Methoden und Ziele.
 
Für Jan Schwochow von Infographicsgroup ist der journalistische Aspekt wichtig: Erst die Stories, die sich aus den konkreten Daten entwickeln, vermitteln Wissen. Dabei ist Medium fast nebensächlich. Und für Lisa Charlotte Rost ist vielleicht das Medium egal, aber nicht die Qualität der Informationsgrafik. Schludern gibt’s nicht …
 
Daniel Belasco Rogers und Sophia New (Kollektiv Plan B) hingegen speichern seit Jahren ihre GPS-Daten, die sie wie Kartographinnen auswerten und analog sichtbar machen: Jeder Datenpunkt entspricht einem Punkt auf Papier, Plexiglas oder in Wolle … Erst die täglichen Wege in einer Stadt machen sie sichtbar.
 
Für das Studio Ellerly steht politische Aufklärung im Zentrum der Arbeit. Sie erarbeiten im engen Austausch mit wissenschaftlichen Instituten und politischen Organisationen unkonventionelle Formate – wie das Ausmalbuch zur Energiewende.
 
Nicolas Bourquin und Sven Ehrmann (nexTT) machen klar: Ob nun Daten das neue Öl oder Gold des 21. Jahrhunderts sind, wir dürfen das Spiel nicht den „global playern“ überlassen. Wir müssen uns positionieren, einmischen und als Designerinnen aktiv sein – so banal oder anmaßend es sich auch anhören mag.
 
Wie wichtig das ist, haben wir im Workshop mit Turbo Pascal sinnlich erfahren. Es ist nicht unbedingt komfortabel, nach Algorithmen klassifiziert und sortiert zu werden. Aber trotz des bitteren Beigeschmacks hatten wir großen Spaß.