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Type Out Loud. Konstruktion

HAW Finkenau

Der Kurs „Type out loud“ wurde von drei Workshops begleitet, die jeweils von einer Gruppe Studierender für alle anderen entwickelt wurden. Unter dem Thema „Konstruktion“ ging es in drei verschiedenen Stationen um systematische Entwurfsmethoden: 

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Station 1: Karls Kasten
Die Studierenden arbeiteten nach der morphologischen Methode des Wissenschaftlers Fritz Zwicky, an der sich auch Schweizer Gestalter Karl Gerstner in den 1960er Jahren orientierte. Gerstner sah darin eine Art Entwurfsautomat, der dabei helfen soll, vor einer Gestaltungsaufgabe Ordnung zu schaffen, indem man ungeordnete Gedanken zu einer Fragestellung nach einem bestimmten System gliedert. Karls Kasten bot den Studierenden die Möglichkeit, sich auf der Wortebene mit den Möglichkeiten der Gestaltung auseinanderzusetzen, bevor mit der grafischen Umsetzung begonnen wurde. Sie wählten vorab ein Thema und verschiedene Komponenten aus Karls Kasten aus und kombinierten diese. Somit ergaben sich konkrete Handlungsanweisungen für die folgende gestalterische Arbeit. Dabei wurden zum Teil zufällige Lösungen geschaffen, es entstanden aber auch bewusste Kombinationsmöglichkeiten. Die vorab in Karls Kasten ermittelten Parameter gaben also den Gestaltungsimpuls für die Gestaltung der Plakate, die dann direkt mit Tape an der Wand entstanden und zum Teil intuitiv weiterbearbeitet wurden.

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Station 2: Conditional Design
Diese Designmethode wurde von den Grafikdesignern Luna Maurer, Jonathan Puckey, Roel Wouters und dem Künstler Edo Paulus formuliert. Gemeinsam entwickelten sie das „Workbook“, in dem sie uns einladen, ihre Methoden selbst auszuprobieren und eigene Regeln festzulegen. Conditional Design spielt auf spannende Weise mit Zufällen und generativen Systemen unter Einbeziehung aktueller Technologien. Eine Spielmethode, in der die menschliche Interaktion im Fokus steht. Wir luden die Studierenden dazu ein, zwei von Studio Moniker entwickelte Methoden auszuprobieren und anzuwenden. Dabei ließen sie sich in der gemeinsamen Zusammenarbeit auf vorab klar definierte gestalterische Regeln und spielerischen Handlungsanweisungen ein. Es wurde deutlich, dass der Prozess zum Produkt wurde und alle Spaß dabei hatten, sich von den ungewöhnlichen und unvorhersehbaren Ergebnissen überraschen und begeistern zu lassen.

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Station 3: Dreieck Kreis Quadrat
Während des Bauhaus-Workshops wurde der Umgang mit Form und freier Fläche geübt. Das Ziel war es, mit den wenigen Materialien (natürlich nur Kreisen, Quadraten und Dreiecken) Bilder zu komponieren. Die Spieler legten nacheinander eine ausgewählte Form auf das Blatt – ohne sich untereinander abzustimmen: Sprechen war nicht erlaubt. 

Sommersemester 2019