Glitch Manifesto

Godje Loof

Glitch ist ein Fehler im System, eine Form der Verweigerung, eine Strategie der Nichterfüllung. «Wir müssen den Glitch mit offenen Armen empfangen, um Binaritäten und Begrenzungen zu überwinden, die Gender, ethnische Zugehörigkeit und Sexualität definieren.» schreibt Legacy L. Russell in dem Manifest Glitch Feminism. In diesem Sinne zielt der Glitch darauf ab, zu feiern, was Unbehagen verursacht. Es gilt, den Glitch – ursprünglich eine Bezeichnung für einen digital-technischen Fehler – weiterzudenken und in die reale AFK-Welt (away from keyboard) zu übertragen. Die digitale Welt wird dabei zum Medium einer spekulativen Kreati-vität. Es entstehen neue Ideen und Ressourcen für die permanente (R)evolution der Körper, die sich schneller verändern als die Gesellschaften, die sie produzieren und denen wir ‹offline› ausgeliefert sind. Wir müssen dazu ermutigen, falsch zu sein in einem System, das nicht für uns alle gedacht ist. Wir müssen zum Experimentieren anregen, mit der Möglichkeit, sich im Scheitern entfalten zu können. Um das Patriarchat zu stören, müssen wir den Glitch empfangen als etwas, das in unserer westeuropäisch geprägten Sozialisierung als Fehler erlernt wird, aber im intersektionalen Feminismus ein grundlegender Ansatz für eine Veränderung sein kann. tear it all open! usurp the body! be the glitch!

Technik

After effects, Illustrator, Indesign, Photoshop