A theory of justice

Simon Bode

Stell dir vor, du wüsstest nichts über deine körperlichen und geistigen Eigenschaften, deinen Stand in der Gesellschaft und deinen materiellen Besitz. Alle Ei- genschaften, die dich von anderen Menschen unterscheiden wären verschleiert. Wie würde aus dieser Perspektive eine gerechte Gesellschaft in unserer heutigen Welt aussehen? In seinem bekanntesten Werk ‹A Theory of Justice› nutzt der amerikanische Philosoph John Rawls dieses Gedankenexperiment, um seine Gerechtigkeitstheorie darzustellen. Freie und vernünftige Menschen vereinbaren in einem Zustand der totalen Gleichheit einen Gesellschaftsvertrag über die Grundsätze des Zusammenlebens. Dieser Gesellschaftsvertrag wird hinter einem ‹Schleier des Nichtwissens› (veil of ignorance) geschlossen, in dem niemand seine Stellung in der Gesellschaft, seine Klasse oder seinen Status kennt. Privilegien wie Geld, Macht, Intelligenz, Persönlichkeit, Moralvorstellung usw. sollen hinter dem Schleier des Nicht- wissens vollkommen ausgeblendet werden. Dabei handelt es sich um ein rein theoretisches Konstrukt, das verhindern soll, dass Menschen durch Zufälle benachteiligt werden. In diesem Zustand völliger Gleichheit wäre niemand in der Lage, Gesetze vorzuschlagen, die ihn als Individuum bevorzugen. In diesem Urzustand hinter dem Schleier des Nichtwissens sieht Rawls den notwendigen Ausgangspunkt für die Festlegung von Gerechtigkeitsprinzipien.

Technik

After effects, Illustrator, Indesign, Photoshop