In spiral dance

Anna Roidl

Cyborgs sind laut Donna Haraways ‹Cyborg Manifesto› Geschöpfe einer Post-Gender Welt. Sie überspringen die Stufe einer ursprünglichen Einheit und definieren so Natur und Kultur neu. Cyborgs sind oppositionell, ohne Unschuld und zeichnen sich durch Parteilichkeit, Intimität und Perversität aus. Ebenso sind sie Abkömmlinge des Militarismus und patriarchalen Kapitalismus und vereinen so auch Systeme der Unterdrückung in sich. Die Cyborg als Lebensform ist als Regeneration statt Wiedergeburt zu verstehen, als Rekonstruktion einer Welt mit dem utopischen Traum des Verzichts auf jegliche Form von Dualismus. Durch die Konstruktion dieses Mythos stellt Haraway bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnis in Frage. Sie unterstreicht, dass Verantwortung für soziale Beziehungen Gedankenspiele anti wissenschaftlicher Metaphysik an der Grenze zu Science Fiction bedeutet, ebenso wie die Zurückweisung der Dämonisierung der Technologie und das bereitwillige Erlernen neuer Aufgaben, die mit den neuen Techniken einhergehen. Die Metaphorik der Cyborg nutzt sie um einen Ausweg aus dem Labyrinth der Dualismen aufzuzeigen. Laut Haraway bedeutet dies gleichzeitig den Aufbau und die Zerstörung von Maschinen, Identitäten, Kategorien, Verhältnissen, Räumen und Geschichten. Wie lässt sich diese Utopie aus heutiger Sichtweise bewerten? Verspricht die Mythologie tatsächlich die Verheißung einer neuen besseren Welt? Wie können wir die Begrifflichkeit und Ideen nutzen, um uns gesellschaftlich weiterzuentwickeln und Grenzen dualistischer Herrschaftsverhältnisse zu überwinden? Und ist das die neue Welt so wie wir sie uns wünschen?

Technik

After effects, Illustrator, Indesign, Photoshop