Vom Hüpfen und Blinken

Evelin Dam-Hansen

Die individuelle Wahrnehmung ist etwas, was wir nur schwer teilen können und doch versuchen wir es immer wieder – auf unterschiedlichste Weise. Ich möchte mich auf die visuelle Gestaltung unseres Alltags und meine Beobachtungen hierzu konzentrieren. Mich beschäftigen Orte und Zustände, die zu Reizüberflutung, Überforderung, Unterforderung und letztlich zu einer Wahrnehmungsverschiebung führen. Wie sieht die Welt – meine Welt – aus, bevor sie kippt? Ich habe Reize an verschiedenen Orten aufgenommen und gesammelt: am Bahn- hof, im Kiez, auf der WG-Toilette … Um meinen Erfahrungen und Wahrnehmun-gen zu visualisieren, reduziere ich sie in meiner Gestaltung auf Typografie, Farbe und Fläche. Dabei ist es mir wichtig, möglichst subjektiv zu bleiben, denn ich möchte keine Allgemeingültigkeit behaupten, die es nicht geben kann. Als Gestalter:innen tragen wir einen großen Teil der Verantwortung für die visuelle Reizüberflutung unserer Umwelt und sollten sie eigentlich ehrlicher und angenehmer gestalten können. Schon 1964 forderte der Designer Ken Garland mit dem Manifest ‹First Things First›, die Gestaltung in einem inkludierenden, positiven Sinne zum Wandel der Gesellschaft zu nutzen. Und warum tun wir das nicht? Ich möchte den Raum für notwendige Überlegungen öffnen: Was kann Gestaltung sein – weg von der Betonung sich ständig ändernder Banalitäten, weg von blinkenden, tanzenden Buttons und schreiender Neonreklame?

Technik

After effects, Illustrator, Indesign, Photoshop