Buchgestaltung ist parametrisches Design schlechthin. Bücher sind (oft unterschätzte) effizient gestaltete Systeme, die sowohl für den Leser als auch für den Gelegenheitsbetrachter verschiedene Zugänge zum Text und damit unterschiedliche inhaltliche Zusammenhänge eröffnen. Und obwohl das Buch nicht mehr das einzige Medium ist, um Wissen zu speichern und zu vermitteln, hat es keineswegs ausgedient. Insbesondere als Ausstellungskatalog bleibt es ein wichtiges Dokument aufwändiger, aber flüchtiger Sammlungen von Dingen und Wissen. Das Deutsche Historische Museum hat für…
Buchgestaltung ist parametrisches Design schlechthin. Bücher sind (oft unterschätzte) effizient gestaltete Systeme, die sowohl für den Leser als auch für den Gelegenheitsbetrachter verschiedene Zugänge zum Text und damit unterschiedliche inhaltliche Zusammenhänge eröffnen. Und obwohl das Buch nicht mehr das einzige Medium ist, um Wissen zu speichern und zu vermitteln, hat es keineswegs ausgedient. Insbesondere als Ausstellungskatalog bleibt es ein wichtiges Dokument aufwändiger, aber flüchtiger Sammlungen von Dingen und Wissen. Das Deutsche Historische Museum hat für seine Ausstellung ‹Wilhelm und Alexander von Humboldt› – einem Porträt der Brüder als Europäer im Kontext ihrer Zeit – einen umfangreichen Band mit Aufsätzen und einem Objektkatalog veröffentlicht.
Im Rahmen unseres Studienprojekts durften wir alternative Buchgestaltungen mit Teilen des Originalmaterials entwickeln. Die Aktualität der Arbeit der Humboldt-Brüder und ihre wissenschaftlichen Arbeitsmethoden inspirieren uns, das Buch als kreativen Raum des Wissenstransfers zu betrachten. Wir beschäftigten uns mit zeitgenössischem Buchdesign, untersuchten aber auch historische Bücher hinsichtlich ihrer Struktur- und Gestaltungsprinzipien. Und wir hatten das große Glück, viele Originalveröffentlichungen von Alexander Humboldt aus der Sammlung von Carlos R. Linga in unseren Händen halten zu können. Das Ergebnis sind sehr unterschiedliche Entwürfe, die versuchen, die Welt der Humboldt-Brüder in zeitgenössische Konzepte von Buchgestaltung und Wissensvermittlung zu übersetzen.
Unser besonderer Dank gilt Inka Linz und David Blankenstein vom Deutschen Historischen Museum sowie Antje Theise und Wiebke von Deylen von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.
Katalog:
Wilhelm und Alexander von Humboldt
Herausgegeben von David Blankenstein, Bénédicte Savoy,
Raphael Gross und Arnulf Scriba für das Deutschen Historischen Museum, Berlin
Koordination und Herstellung: Inka Linz
Gestaltung: Troppo Design
Druck: Grafisches Zentrum Cuno, Calbe
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt
Berlin 2019